An dieser Stelle wollen wir einige Zeilen unserem Ursprungs-Verein, dem PSV Nürnberg Nord-West e.V., gegründet 1923, widmen, vor allem, weil wenig überliefert wurde und es auch keine Unterlagen mehr aus der Gründerzeit gibt.
Man weiß: der Verein wurde als Polizei- und Schutzhunde-Verein im Jahr 1923 gegründet und hatte seinen ersten Übungsplatz am Parlerweg (heute Parlerstraße) zwischen Thon und Wetzendorf (daher „Nürnberg Nord-West“). Von Hundesport, wie er heute betrieben wird, war man weit entfernt, so etwas gab es damals nicht. Die seinerzeit vorwiegend Schäferhunde oder andere „altdeutsche“ Rassen wurden strengstens erzogen und von Polizisten im Schutzdienst ausgebildet. Sie wurden dann in den Kriegen – speziell im Dritten Reich- herangezogen, ja regelrecht einberufen für den Dienst an der Front, wo sie unter anderem auch in der Nachrichtenübermittlung eingesetzt wurden.
Nach Kündigung des Platzes wegen der heutigen Bebauung war der Verein eine Weile ohne Grundstück und traf sich wöchentlich im „Parlerhof“, bis ein neues Übungsgelände gefunden war.
Im Jahr 1989 zog der PSV nach Erlenstegen in die Günthersbühler Straße um, auf das kleine Waldstück der Familie Wiesengrund, mit einer kleinen Hütte (ebenfalls aus „vorsintflutlichen“ Kriegszeiten) als Vereinsheim.
Dort zählte der Verein 1995 gerade mal gemütliche 50 Mitglieder. Aufgrund des aufkommenden Breitensportes, dessen Einführung das damalige Mitglied Claudia Meiler 1992 anregte, mit zunehmender Tendenz. Äußerst eng ging es hier dann oft im Winter vor allem im Vereinsheim zu, wenn nur maximal 15 Leute Platz hatten, jedoch einige mehr sich am Holzofen aufwärmen wollten, über welchem auch schon mal Kleidungsstücke der Kinder, die in den angrenzenden Bach gefallen waren, getrocknet wurden.
Seit dem 01.01.1993 war der PSV dann auch Mitglied der ATM und es fanden die ersten eigenen Turniere des Vereins mit Hindernislauf, Vierkampf und Geländelauf statt. Ein Teilnehmer machte im Slalom Bekanntschaft mit einem im Parcours stehenden Baum, woraufhin dieser im nächsten Wettkampf mit einer Matratze gepolstert wurde.
Mit dem ursprünglichen Schutzdiensttraining jedoch hatte man zwischenzeitlich aufgehört, G.A. Hetzarm und Schutzanzug, fristeten im Schuppen ein trauriges Dasein. Keiner mehr wollte einen „scharfen“ Hund, zuviel Spaß hatten Hund und Hundeführer am Sport.
Da kam 1996 erstmals der Gedanke auf, den mittlerweile irreführenden Namen „PSV – Polizei und Schutzhunde-Verein“ zu ändern. Dank der deutschen Bürokratie zog sich dieses Ansinnen bis ins Jahr 2001 hin. Dazwischen kamen Versäumnisse, Kündigung des alten Übungsplatzes, Suche nach einem neuen Gelände, der Umzug 1997 auf den Platz des Boxer Klubs in der Stadenstr., eine neue Vorstandschaft. Der alte PSV musste aufgelöst, der HSV mit dessen Kapital und Mitgliedern neu gegründet werden. Am 14. Januar 2001 war des offiziell geschafft – der HSV war geboren.
Doch den „alten“, ursprünglichen PSV-Mitgliedern bleibt auch die gute alte Zeit des PSV in Erinnerung und es muss den Gründervätern gedankt werden, die anno 1923 den Verein auf die Beine stellten und dafür gesorgt haben, dass er selbst durch schwere Zeiten hindurch nicht aufgelöst wurde, sondern immer eine kleine Gruppe Menschen für eine gute Mensch-Hund-Beziehung gesorgt hatte.
…im Jahr 2005 endete das Untermietverhältnis beim Boxer Klub, wieder war der Verein auf der Suche nach einem Übungsgelände. Dem großen Engagement unseres Ehrenmitgliedes Heinz Stelzner ist es zu verdanken, dass der Verein seit 2006 ein „eigenes“ Grundstück hat und auf diesem endlich „Zuhause“ ist. Sehr viele Hände, Schweiß, Zeit, Geld, Ausdauer und Spucke waren notwendig, um aus der verwilderten Wiese ein ansprechendes Vereinsgelände zu formen!